Rüstmesser, Regenbogenkriegsnebel und Revolution: Ein Rückblick aus dem Jahr 2074

a woman sitting on a tank

Szene: Wir schreiben das Jahr 2074. Anya (75, altersweise und humorvoll) und Zoya (25, lebhaft und neugierig) sitzen in ihrem „Analog-Revival-Café“. Über ihnen hängen getrocknete Kräuter, und der Duft von frisch gemahlenem, echtem Bohnenkaffee. Keine Bildschirme in Sicht. Zoya blättert ungläubig in einem vergilbten, gedruckten Magazin mit dem Titel „Die große Strategie-Debatte“.

Digitale Überwachung Bild: Ki Illustration © https://gedankenschleife.net

Anya: (seufzt theatralisch und rührt bedächtig in ihrem Kaffee) Ach, Zoya, erinnerst du dich noch an die Geschichten von damals? Die „Generation Angst“, wie sie sich selbst nannten, gefangen in ihrem Regenbogenkriegsnebel.

War das nicht herrlich absurd? Ich meine, sie hatten doch alles in der Hand.

War das nicht herrlich absurd? Ich meine, sie hatten doch alles in der Hand .

Zoya: (kicherte und blätterte durch das Magazin) Klar! Unsere Geschichts-Hologramme zeigen das ständig. Diese ganze Hysterie um digitale Überwachung und Propaganda.

Und irgendwie haben sie sich oft fürs Aufschlitzen entschieden – meistens verbal, aber doch ziemlich blutig, wie es scheint.

Dabei hat Daniele Ganser schon damals gesagt, dass das Internet wie ein Rüstmesser sei. Man konnte damit Tomaten schneiden oder jemandem die Kehle aufschlitzen.

Während das Fernsehen schwieg, fand Daniele Ganser die Arbeit der YouTuber ja so wichtig.

Anya: (lächelt) Ja, die Medien! Stell dir vor, sie hatten nur „ARD und ZDF“ und dachten, das sei die „Wahrheit“

Dabei war YouTube schon seit 2005 da, also fast 20 Jahre zu der Zeit, und voller Influencer, die sich trauten, über die Sprengung von WTC7 und den 11. September zu sprechen.

Zoya: (legt das Magazin beiseite und gestikulierte wild) Aber die Sprache“! Das war ja der wahnsinnige Teil!

Dieses „Neusprech“, diese politischen Kampfbegriffe. Da wurde „Querdenker“, der mal „positiv“ war, plötzlich ein Schimpfwort. Und Freiheit wurde zur „Floskel des Jahres 2022“. Sie glaubten wirklich, sie könnten Demokratie und Rechtmäßigkeit durch Worte verbiegen und Verfassungstexte brechen, ohne sie zu brechen. Peter Müller, der Kommunikationsberater, sagte, Sprache diene immer der Manipulation und dem Erzeugen von Gefühlen und Emotionen. Es ging darum, die Bandbreite des Denkens einzuschränken durch eine „absichtlich mehrdeutige und verwirrende Sprache mit eingeschränkter Grammatik und begrenztem Wortschatz“. Die Nachrichten in „einfacher Sprache“ für „dumme Menschen“ führten zu einem erschütternden Abfall des Bildungs- und Sprachniveaus.

Anya: (nickt zustimmend, ein leichtes Grinsen auf den Lippen) Ja, und Anselm Lenz bemerkte, der Staat habe damit angefangen, die Leute sprachlich zu atomisieren, indem er Begriffe wie „Putin-Versteher“, „Coronaleugner“, „Schwurbler“, „Reichsbürger“ oder „Esoterikfreunde“ nutzte.

Das Ziel war, Menschen zu zersplittern und zu marginalisieren, damit niemand etwas mit diesen Leuten zu tun haben wollte. Und dieses „Nudging“ – niedlich als Anstupsen bezeichnet, aber eigentlich Nötigung. Jasmin Kosubek sprach davon, dass es als Erziehungsinstrument eingesetzt wurde. Indem man ein Wort einführte, wurde direkt insinuiert, was man davon halten sollte. Wenn Christian Lindner von „entfesselten Freiheitsenergien“ sprach, wusste man sofort, was man davon zu halten hatte. Ein streitiger Diskurs wurde ja versucht zu umgehen, indem man die Bedeutung schon überall mitlieferte. Man wollte gar nicht mehr streiten, weil es ja „alles klar“ war. So ein Konsenszwang, der auch sprachlich begleitet wurde.

Zoya: Und der Krieg! Diese Feindbilder. Daniele Ganser sagte, man solle sich durch diese Feindbilder nicht beeindrucken lassen.

In „jeder Gruppe gibt es Verbrecher, aber nicht alle Russen oder alle Ukrainer oder alle Israelis oder alle Palästinenser sind so. Man sollte differenziert bleiben und an das Gute in jeder Gruppe glauben. Er meinte sogar, man solle eher von der Liebe her arbeiten als von der Angst. Es war ja immer so, dass die Finanziers des Krieges, die Kriegsindustrie, meistens die Banken, gerne beide Seiten finanzieren. Das war beim Iran-Irak-Krieg so und ist ein weit verbreitetes Phänomen. Man hatte dann zwei Modelle: „prolonging the agony“, um Profit zu machen, oder „Mission accomplished“. Dann kommt noch der Wiederaufbau, der zur Versklavung einer ganzen Region führen kann.

Anya: (nippte an ihrem Kaffee) Und die Angst.

Sie haben versucht, die Leute mit Angst zu steuern, die sie dann auch noch selbst verstärkten. Michael Nehls, ein Wissenschaftler, sagte, die Lüge von der Gesundheit durch Injektionen“müsse aufgedeckt werden, denn darüber würde man gesteuert. Und dass alles, was am Ende gratis ist, wie Nachrichten“an jeder Bushaltestelle, nur dazu diente, das Gehirn zu belasten, um Angst zu haben. Das war doch ein Riesengeschäft für die Pharmaindustrie, oder? Vor allem, als es um Impfungen ging, die das Gehirn schrumpfen lassen und Autismus verursachen konnten. Sie verglichen Impfung mit Aluminium gegen eine andere mit Aluminium, aber nie gegen eine ohne! Die gesamte Forschung war drittmittelfinanziert, sodass kein Narrativ hinterfragt werden durfte.

Zoya: (lachte herzhaft) Aber dann gab es ja auch diesen Aufruf zur Bademantel-Demo. Das war der Knaller! Oder der Tipp von Peter Müller, eigene Definitionen zu verwenden, wie „Schule“ als „Gefängnis, in dem Kinder und Jugendliche im offenen Vollzug bis zum erwachsenen Alter durch Indoktrination dafür bestraft werden, geboren worden zu sein“

Das war doch mal eine Ansage! Und die Erkenntnis, dass Veränderung nur dann gelingen kann, wenn sie Spaß macht. Und dass „Ausprobieren in Deutschland verboten“ war.

– was für ein Witz!

Anya: (schmunzelte) Und das sokratische „Nein“.

Einfach „Nein“ sagen. Nicht nur denken, sondern auch tun. Silke Schröder und Anselm Lenz sprachen davon, dass ein klares Nein eine ganz große Qualität haben kann und der Beginn der Freiheit sei. Man sollte es mit Leben füllen. Die ältere Generation hatte wohl die Verantwortung, die Schnauze aufzumachen für die nächste Generation, die sich in einer beschissenen Situation befand. Und die Jungen litten unter „Digitalisierungsmüdigkeit“ und sehnten sich nach dem Analogen, weil sie die Verwandlung zu einem Maschinenwesen nicht wollten. Das war doch die leise Hoffnung, die Nicolas Riedl hatte! Manche hatten sogar Angst vor dem Tod, obwohl es endloses Bewusstsein geben sollte und „keine Geburt und kein Tod“ . Verrückt, oder?

Zoya: Total! Ich meine, heutzutage ist es doch klar: Kein Mensch ist digital , wie Nicolas Riedl immer betonte. Aber damals dachten sie, sie könnten berechenbar werden und der Mensch würde durch ein Maschinenwesen ersetzt werden. So ein Quatsch! Dabei war es doch so einfach: Eigenverantwortung und Spaß an der Veränderung.

Apropos Digitales: Diese totale Überwachung der Zivilbevölkerung durch Systeme wie Palantir war ja das Gruseligste. Jede Online-Transaktion, jeder gescannte Standort, alles war drin. Es war wie das Panoptikum, ein Gefängnis, wo man sich ständig überwacht fühlte, ohne es genau zu wissen. Und diese Deepfakes, die dazu führten, dass man gar nicht mehr wusste, was wirklich wahr war! Das war Tür und Tor für die digitale ID und für das digitale Geld, um alle Spuren verfolgen zu können. Es war so ein Digitalzwang – kein Bargeld mehr im Bus oder Schwimmbad. Und dieses Micro Targeting in der Werbung oder militärisch zur totalen Überwachung der Bewegung der feindlichen Positionen. Einfach das Smartphone weglassen war für die meisten schon zu viel – aber das war der einzige Weg. Und jetzt wird es uns schwer gemacht, gedruckte Bücher zu haben, weil das EUDDR-Gesetz die Nachverfolgung jedes Baumes bis zur Buchseite erzwingen sollte. Das war ein Angriff auf das gedruckte Wort, das nicht zensiert werden kann.

Anya: (lächelt weise) Manche sagen; „Menschen lassen sich nur versklaven, wenn sie ihren Geist in Ketten legen lassen“

Und dass man auch mit seinen Kindern über diese „Kampfbegriffe“ und die „Schuldefinition“ sprechen sollte. Peter Müller meinte, Ehrlichkeit zu den Kindern würde mit unglaublich viel Dankbarkeit zurückgezahlt. Er empfahl auch, den Gesprächspartner vorher zu fragen, ob er über ein Thema sprechen wolle, um Reibung zu vermeiden. Ach, die guten alten Tipps für die achtsamen Kommunikation. Jasmin Kosubek sagte: „Baut achtsame Kommunikation in Euren Alltag ein, schaut euch genau an, wenn Menschen euch mit Begriffen kommen, die für euch nicht stimmig sind, hinterfragt das“. Und fragt: Wie meinst du das genau? Das war schon damals der Schlüssel. Es ging darum, die Menschen klein zu kriegen. Aber es gab immer die Hoffnung, dass Menschen kreative Wesen sind und die Käfighaltung nicht wollen. Die Intelligenz des Menschen befindet sich außerhalb des Menschen . Das ist doch das Wichtigste.

Es ist unglaublich, was man damals für normal gehalten hat.

Zoya: Ich bin froh, dass wir nicht mehr in dieser „Bilderbuchdemokratie“ leben, wo „Unrecht den Anschein von Rechtmäßigkeit“ gegeben wurde und die Systemfrage nicht gestellt werden durfte. Da haben sie die Menschen klein zu kriegen versucht. Ich meine, diese „Task Force Dragon“ in Wiesbaden, wo die Amerikaner Zielkoordinaten für Raketenangriffe auf Russland vom deutschen Boden aus übergeben haben – das war doch der Wahnsinn. Deutschland wurde benutzt und die Eskalation nach Deutschland gezogen. Und die „Kriegsmedien“ haben das verschwiegen, auf ARD und ZDF hat man davon nichts gehört. Die Leute in Wiesbaden wussten nichts. Das war eine „dreifache Unwissenheit“.

Anya: Genau, Zoya. Ganser hat damals immer wieder betont, dass Deutschland, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg so sehr dem Frieden verschrieben hatte , dann in dieser Konfliktspirale gefangen war, weil es sich nicht traute, Israel oder die USA zu kritisieren. Er fand es falsch, nicht zu kritisieren, wenn Frauen und Kinder getötet werden. Es gab zwar die Idee der Vergebung und das Prinzip der Menschheitsfamilie, aber viele hatten damals Mühe, das zu akzeptieren. Die Lage in Gaza war extrem brutal, eine Ruinenlandschaft ohne medizinische Versorgung, und die USA blockierten im UN-Sicherheitsrat eine Zwei-Staaten-Lösung.

Zoya: Und diese Polizei zertrat damals Schneemänner von Kindern. Wie konnte man das bloß akzeptieren?

Anya: Das ist der Punkt, Zoya. Die Hoffnung war immer, dass die Menschen nicht ewig in dieser Käfighaltung bleiben würden. Es gab ja schon damals Orte wie Rettenbach im Allgäu, die ihr eigenes Geld druckten, eigenes Rapsbenzin herstellten und ihren eigenen Strom produzierten – Alternativen, die uns von unserer Presse konsequent verschwiegen wurden. Sie sagten: „Wer Krieg will, soll ihn selber führen“, aber niemand der Befürworter schickte seine eigenen Kinder. Menschen lassen sich nur versklaven, wenn sie ihren Geist in Ketten legen lassen. Und das Wichtigste war: Veränderung nur dann gelingen kann, wenn sie Spaß macht. Und es gab so viele praktische Tipps, wie vier Stunden Bildschirmzeit als Obergrenze zu halten, rauszugehen, nicht blind zu glauben und einfach „Nein“ zu sagen. Das Internet war ein Rüstmesser, man konnte sich damit total verblöden oder weiterbilden. Es war ihre Wahl. Die jungen Menschen waren ja schon damals digitalisierungsmüde und sehr wenig hoffnungsvoll, ihre Aufmerksamkeitsspanne war kastriert von TikTok und Co.. Aber es gab diese leise Hoffnung, dass das Analoge wieder mehr kultiviert wird. Und das ist es ja geworden. Wir leben in einer Zeit, in der die Menschheit sich wieder auf das „Gute im Menschen“ besinnt.

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