
In einem weiten, warmen Land,
da lebte einst, wohl unbekannt,
ein Elefant, ganz klein und rund,
mit treuem Blick und Rüssel bunt.
Er hieß Balduin, war recht charmant,
doch nicht der Hellste – allerkannt.
In der Schule, oh wie schwer,
fiel ihm das Lernen gar zu sehr.
Er starrte stets zum Fenster raus,
zog Blätter an, ließ Wissen raus.
Die Zahlen flogen ihm davon,
bei Buchstaben – totaler Hohn.
Die Lehrer schnaubten, streng und hart:
„Du Dummerchen, bleib auf der Wart!“
Sein Rüssel hing, sein Herz war schwer,
er fühlte sich, als wär er leer.
Die andern lachten oft recht laut,
weil er beim Schreiben Fehler baut’.
So kam es, dass er langsam schwieg,
und tief in sich den Trotz verbieg’.
Dann eines Tages, spät und heiß,
da fasste er den Elefantenschweiß
und zog mit andren Jungtieren los,
die Schule war jetzt hoffnungslos.
Sie trampelten durch Straßen dicht,
voll Wut, voll Kraft, mit frechem Gesicht.
Sie klauten Äpfel, war’n laut und krumm,
war’n wild, gefährlich – und doch dumm.
Laternen wackeln, Fenster klirren,
die Menschen fliehen, Türen flirren.
Die Elefanten – stark vereint –
und Balduin: nun ungehemmt und scheinend.
Doch nachts im Dunst der Rebellion,
kam Balduin der leise Ton:
„War das nun Freiheit oder Flucht?
Ist Randale das, was ich gesucht?“
Er stand dann still im Mondenschein,
der Kopf so schwer, das Herz so klein.
Denn tief in ihm, trotz all dem Frust,
lag doch ein Wunsch, ein leiser – fast Lust:
Zu lernen, wer er wirklich ist,
nicht nur ein Dummer, der vergisst.
Vielleicht nicht gut in Schulmathe,
doch stark in Mut – in seiner Art.